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Herrn Johann Jakob Ferbers

Briefe aus Wälschland

über

natürliche Merkwürdigkeiten

dieses Landes

an den Herausgeber derselben

Ignas Edlen von Born,

1

des heil. rom. Reichs

der kön. Schwedischen
Akademie der Wissenschaften.

Bergrath, nnd Mes ittern, kaif, königl.

Balze

Drag 1773.

Ifgang, far

BIBLIOTHEK
DER KB GENERAL

BERGWUSALINEN
ADMLUSTR

Magni omnino res eft rerum Naturæ latebras dimovere, nec contentum exteriore ejus confpectu, introfpicere & in Divina fecreta defcendere.

Bayerische
Staatsbibliothek

München

Seneca.

Vorbericht des Herausgebers.

Kein

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́ein Land ist mehr von Gelehrten und Freunden der Gelehrsamkeit und Künste besuchet wors den, als Walschland, von keinem haben wir meh rere Beschreibungen aufzuweisen als von diesem. Man kennet die ältere und neuere Geschichte dieses Landes, ihre vorigen und igigen Einwohner, Regierungsformen und Staatsveränderungen. Man hat die prächtigsten Ruinen des Alterthums aufgespüret und erläutert; Künstler wissen beym ersten Eintritt in Wälschland alle Gebäude, - Bildsäulen, Gemälde zu finden, die man da aufbewahret; und die Liebhaber der Lit teratur haben eben nicht viele Schwierigkeit alle die schönen Gegenden zu besuchen, die die rómischen Dichter so reizend geschildert haben. Nur von der Naturgeschichte dieses, auch in diesem Fache so fruchtbaren Landes, hat man uns sehr we nige Nachrichten mitgetheilet. Nicht als ob sich nicht in Wälschland selbst, an mehrern Orten Männer und verschiedene Akademien fänden, die folche bearbeiten, sondern weil die Werke der dors tigen Naturforscher und überhaupt der wälschen Gelehrten nur selten über die Alpen herüber kom

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men

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Vorbericht.

men oder bey uns bekannt werden; endlich aber haben ihre Untersuchungen dennoch meistens nur die Botanik zum Gegenstande. Alles hingegen was das Mineral - Reich, vorzüglich aber die physikalische Erdbeschreibung betrifft, ist entweder noch ganz unberühret, oder sehr trocken behandelt worden; welches wohl daher rühren mag, daß man nicht viele Mineralogen in Wälschland findet, die eine sonderbare Kenntniß von den innerlichen Baue des Erdbodens haben, und solchen mit bergmännischen Augen zu betrachten gewohnt find; - ein Fehler, den sie mit den meisten unse rer deutschen Naturkündiger und berühmtesten Reisebeschreibern aller Nationen gemein haben. Dieser Mangel an Nachrichten von der natürlichen Geschichte, hauptsächlich aber von den mines ralischen Körpern Wälschlands, brachte meinen wehrten Freund, Hrn. J. J. Ferber, auf den Entschluß solches blos in Absicht auf die Natur und Mineralgeschichte zu bereisen. Er versprach mir alle seine Beobachtungen mitzutheilen, und er hielte auch Wort. Die Briefe, die er, so oft er hinlänglichen Stof gesammlet hatte, mir zuschrieb, schienen mir anziehend und unterrichtend genug, folche öffentlich bekannt zu machen. Ob ich schon die Einwilligung von meinem Freunde selbst zu diesem Vorhaben mit Mühe erhalten habe, so verspres

che

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Vorbericht.

che ich mir dennoch von seiner Freundschaft gegen mich, daß er dieses mein Unternehmen um so we niger misbilligen werde, da ich weis, wie gerne er zu allem, was zu Verbreitung der Kenntnisse in der natürlichen Geschichte dienen kann, Hand bietet. Und dazu dienet die Bekanntmachung

feiner Beobachtungen gewiß.

Er

Herr Ferber ist den berühmtern Naturfor: schern in Schweden, Deutschland, Frankreich, Holland, Engelland und Wälschland, deren persönliche Bekanntschaft er suchte, und deren Achtung er sich zu erwerben wußte, bekannt. bereitete sich zu seinen Reisen mehrere Jahre unter der Anleitung der berühmtesten schwedischen Naturforscher, wurde in dem königlichen Bergs Collegio zu Stockholm aufgenommen, durchreiste die meisten Länder von Europa, besah überall die Seltenheiten der Natur auf das fleißigste, bes fuhr alle vorzüglichere Bergwerke in Schweden, Deutschland, Engelland und Ungarn, fammlete alle natürliche Körper, die ihm neu, selten oder merkwürdig schienen, und erweiterte dadurch seine weitläufige Kenntnisse in der Naturgeschichte tåg lich mehr und mehr. Die Briefe, die ich hier dem Publikum mitzutheilen die Ehre habe, sind redende Beweise von allem diesem Es wäre

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