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PALAESTRA XCIII.

UNTERSUCHUNGEN UND TEXTE

AUS DER DEUTSCHEN UND ENGLISCHEN PHILOLOGIE
herausgegeben von Alois Brandl, Gustav Roethe und Erich Schmidt.

SPENSERS

LITERARISCHES NACHLEBEN

BIS ZU SHELLEY

VON

TRAUGOTT BÖHME

DR. PHIL.

BERLIN.

MAYER & MÜLLER.

1911.

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Der unverhältnismäßig breite Raum, den im folgenden die Behandlung der romantischen Generation einnimmt, erfordert eine erklärende Vorbemerkung. Ursprünglich war lediglich beabsichtigt, die oft vermuteten und behaupteten, aber noch nicht in ihrem ganzen Umfang erwiesenen Einwirkungen Spensers auf Shelley im Rahmen einer Dissertation darzustellen. Die überraschend zahlreichen Motivund Stilübereinstimmungen, die sich beim Vergleich der beiden Dichter ergaben, riefen gerade durch ihre Fülle Zweifel an ihrer Stichhaltigkeit wach und machten es notwendig, die Untersuchung durch eine Erweiterung des Themas, und zwar zunächst durch ausführlichere Berücksichtigung von Shelleys Zeitgenossen, auf eine zuverlässige Basis zu stellen.

Für Spensers Nachleben im 17. und 18. Jahrhundert war anfänglich nur ein kurzes Einleitungskapitel vorgesehen. Aber auch für diesen Teil strömte bald soviel Material zusammen, daß sich abermals eine Dehnung des Planes empfahl. Und wenn auch bei den früheren Perioden die Betrachtung nicht überall so ins Detail dringen konnte wie bei der Romantik, so erschien doch der Versuch nicht zu kühn, den Wechsel der literarischen Triebkräfte vom Ausgang des sechzehnten bis zum ersten Viertel des neunzehnten Jahrhunderts unter dem Gesichtspunkte des einen markanten Sonderproblems zu verfolgen: wie sich die Kritik und die dichterische Produktion der verschiedenen Generationen zu Spenser verhalten hatten. Gerade Spenser schien sich für eine solche Untersuchung hervorragend zu eignen. Wenn man nicht

nur die Intensität, sondern auch die lange, kontinuierliche Dauer seiner Nachwirkung sowie die überaus mannigfachen Anknüpfungsmöglichkeiten, die seine Dichtung in sich barg, in Anschlag brachte, so ließen sich von keines anderen Dichters Nachleben auch Shakespeares kaum ausgenommen so vielseitige und interessante Spiegelungen des Entwicklungsganges der englischen Literatur erwarten wie eben von dem seinen.

Die Bücherschätze des Englischen Seminars und der Königlichen Bibliothek, die mir stets zur Hand waren, versagten für einige entlegenere Werke, auf deren Kenntnis ich ungern verzichtete, wenn sie auch an dem Gesamtbilde schwerlich etwas geändert hätten; ich habe sie zum Teil in den Fußnoten namhaft gemacht. Den massenhaften, oft freilich sehr unkritischen Notizen über Spenserspuren im 17. und 18. Jahrhundert, die in Todds Ausgabe (1805) und anderswo aufgestapelt waren, verdanke ich manchen willkommenen Wink. Aus der Forschung unserer Tage gaben mir, neben der jeweils verzeichneten Spezialliteratur, Arbeiten von Herford, Beers, Schelling und Koeppel besonders wertvolle Aufschlüsse. Mein wärmster Dank aber gebührt meinem Lehrer Professor Brandl.

Der letzte, über Shelley handelnde Abschnitt der vorliegenden Arbeit erschien bereits im August 1909 als Berliner philosophische Dissertation. Für gewisse Unebenheiten besonders typographischer Art, die sich aus dieser getrennten Drucklegung ergaben, bitte ich um Nachsicht. Beim Lesen der Korrekturen erfreute ich mich der Hilfe meines Freundes Dr. W. Kotzenberg.

Berlin, 20. Februar 1911.

T. Böhme.

Inhaltsübersicht.

Kap. I. Spensers Nachwirkung bis zu Miltons Auftreten (1634) 1-70 1. Kriterien für Spensers Einfluß: Zeitgenössische Zeugnisse für Spensers führende Stellung innerhalb der Literatur seiner Zeit: Allot, Drayton, Hall, Harbert, Fitzgeoffrey, Meres, Return from Parnassus, Stradlingus, Gill 1. Die einflußreichsten Eigentümlichkeiten von Spensers Stil: Handlung und Personen 3; Umgebung 5; Diktion 6; Sprache und Metrum 9.

Breton, The pilgrimage to Para-
Humours heaven on earth 20.

2. Das romantische Epos: Rous, Thule 11. Fairfax, Godfreoy of Bulloigne 12. Browne, Britannias pastorals 13. Hannay, Sheretine and Mariana 16. Wither, Fair Virtue 17. 3. Das allegorische Epos 18: dise 19. Davies of Hereford, G. Fletcher, Christs victorie 23. Th. Robinson, Mary Magdalene 25. W. Alexander, Doomes day 26. Ph. Fletcher, The locusts und The purple island 27.

4. Das historisch-nationale Epos 30: Daniel, Civile wars 31. Drayton, Barons wars 32. Holland, Pancharis 35. Rowlands, Guy of Warwick 35. Drayton, Polyolbion 36.

5. Das mythologische Kleinepos: Shakespeare, Venus and Adonis 37. Drayton, Endimion and Phoebe 38. Barnefield, Cynthia 39. Davies of Wiltshire, Orchestra 40. Basse, Urania 42. Ph. Fletcher, Britains Ida 43.

6. Die Eklogendichtung 44: Drayton, Idea und Poems, lyrick and pastorall 45. Lodge, A fig for Momus 46. Davisons Poetical rhapsody 47. Fairfax, Eclogues 48. Basse, Three pastorall elegies 48. The shepheards pipe von Davies of Hereford, Browne und Wither 49. Brathwaite, The mushroome und The shepheards tales 50. Basse, Pastorals 52. Ph. Fletcher, Piscatorie eclogues 53. Drayton, The Muses Elizium 54.

7. Einzelne Lyrica: Englands Helicon 55. Barnefield, Lodge, Rollinson, Constable 56. Nachwirkungen der Amoretti 57. Breton,

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