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"My good man it will happen to you, wether you sign it or no, begad!" said the old fellow, chuckling at his own wit." 1) .“1)

Mit Fieldings Humor hat der Th.'s viele Ähnlichkeit. Aber Fielding ist derber, ungenierter. Schallendes Lachen begleitet seine Lektüre, doch die Zartheit und vornehme Zurückhaltung Th.'s, die feine Mischung des Sentimentalen mit dem Komischen fehlt ihm. Der Humor Dickens' bewegt sich auf einem zu verschiedenen Gebiete, als dass man ihn zum Vergleich heranziehen möchte. Der Hauptunterschied zwischen beiden liegt darin, dass Dickens für das Volk schrieb und deshalb in kräftigeren Farben malte und starke Effekte in Pathos und Humor zu erzielen suchte, während Th. sich mehr an den gebildeten Leser wandte und überall eine klassische Zurückhaltung, vornehme Reserviertheit bewahrte. Cynisch ist Th.'s Humor nie. Nächtliche Szenen, wie sie häufig in den Humoristen des 18. Jahrhunderts begegnen, kommen bei ihm nicht vor oder erscheinen in harmlosem Gewande. In dieser Hinsicht gleicht er Fielding wie ein Adler einem Geier: „Fielding could stoop on a carrion, but Th. never does.")

V. Th.'s humoristische Charaktere.

a) Individuelle Charakterzeichnung.

Wenn wir die Reihe von Th.'s humoristischen Charakteren überblicken, so können wir die reiche Fülle derselben in zwei grosse Gruppen teilen. Die erste Gruppe umfasst diejenigen, die man die bewusst - humoristischen nennen könnte, solche Personen, die mit klarem, überlegenem Blick das überall sich findende Lächerliche entdecken, die komischen Eigenschaften ihrer eignen Person sowohl als die der Gesellschaft durchschauen und zur Zielscheibe ihres Scherzes und Witzes machen, die auch die Unzulänglichkeiten und Mängel der Weltordnung erkannt, wohl selbst die Launen Fortunas an sich erfahren haben, aber in humoristischer Reflexion sich über diese kleinen Leiden stellen, sie ertragen, wenn sie nicht abzuwenden sind, und überall versuchen, jedem Ding die beste Seite abzugewinnen. Die Gestalten der

1) II. 684.

anderen Klasse sind die unbewusst-humoristischen Charaktere Charaktere im weiteren Sinne zu fassen, die naiv-komischen Personen, die ohne es zu ahnen, irgend einen lächerlichen Zug an sich tragen und den Lachreiz des Beobachters herausfordern, wenn sie sich so ganz ahnungslos in der Gesellschaft bewegen. Natürlich ist die Grenze zwischen diesen beiden Gruppen in der Praxis nicht scharf zu ziehen, da es ja nur von dem Grade des Bewusstseins abhängt, ob eine Figur zu der ersten oder zweiten Gruppe zu rechnen ist. Auch wird man sofort erkennen, dass die Zahl der bewusst-humoristischen Charaktere im Vergleich mit den naiv-humoristischen Gestalten beschränkt ist. Zu den ersteren gehören vor allen Dingen jene Charaktere, die der Dichter sozusagen an seine Stelle gesetzt hat, d. h. diejenigen Personen, die als Autoren der einzelnen Romane auftreten, z. B. Pendennis, wie er als Autor von,,The Newcomes" oder „,Philip" erscheint, Batchelor, der Verfasser von ,,Lovel the Widower", Cox, der Verfasser von,,Cox's Diary", und andere, um nicht die unmittelbaren Pseudonyme Th.'s zu nennen. In alle diese Personen hat Th. etwas von seiner eigenen Natur hineingetragen, am meisten aber gleicht wohl dem Humoristen Th. der General Lambert in den ,,Virginians". Darüber schreibt Mrs Anne Ritchie:

,,One might recognise some very close links between the author of the "Virginians" and General Lambert, who lived in the reign of Queen Anne, who loved Montaigne's "Essays" and Burton's "Anatomy" and enjoyed a kindly dallying and gentle joking at life as it flowed by."1)

Das wird sich noch deutlicher zeigen, wenn wir diese Charaktere im einzelnen betrachten.

1. General Lambert.

General Lambert ist eine liebenswürdige, immer zu Scherz und Frohsinn geneigte Natur,,,a gentleman of pleasant waggish humour."2) Gleich bei seinem ersten Auftreten führt er sich mit einem Scherzworte ein (X. 176). Seine Tochter behandelt er,,with a great deal of mock respect and ceremony" (177), nennt sie Madame, wählt für ihre französische

1) X. XXXIV.

Lekture aus „Tartuffe" in neckender Anspielung auf ihren Patienten die Stelle: ,,Que dites vous de Tartuffe, notre hôte?" Wo immer er erscheint, umspielt ihn sonniger Humor. Besonders im Verkehr mit seiner naiven Frau, Molly, ist er voll von,,love and wit". Ihre gutmütige Dummlichkeit, ihre eifersüchtige Liebe für ihre Kinder, ihr ständiges Projektieren von Heiratsplänen lösen unfehlbar seinen Witz und Scherz aus. Ein Beispiel seines feinen, oft spitzfindigen Humors dieser Art findet sich Seite 488 ff. Mit Thackeray teilt er seine Vorliebe für humoristische Schriftsteller. Scherzend sagt er: ,,Rabelais is my favourite reading. My wife is all for Mr. Fielding and Theophrastus" (187). Fielding schätzt er besonders:,,What good company he was! And his books are worth a dozen of your milk-sop Pamelas and Clarissas" (187). Die Werke Priors befinden sich auch in seiner Bibliothek. Er nennt ihn „a rare poet,“ obgleich er seinen Töchtern empfiehlt:,,Mind, you girls, you'll skip over the poems I've marked with a cross" (266). Ausser dieser Vorliebe für humoristische Lektüre verraten uns auch seine Citate, die er ganz wie Th. häufig und passend anwendet, seinen ,,sense of humour". Ein Teil seiner Lebensweisheit ist enthalten in dem Satze:,,Nonsense is sometimes the best kind of sense in the world." Danach handelt er: We consume a vast deal of it in this house" (187).

Eine gewisse leidige Neigung zu,,faulen" Witzen ist ihm ebenso wie Th. eigen. Der Schauspieler Garrick, in der Rolle des Macbeth, und Mrs. Pitchard, als Lady Macbeth, haben George Warrington in seiner Loge besucht. Als Lambert davon hörte, frug er George, ob er ihnen auch Schnupftabak angeboten habe, und erhielt die Antwort:,,"She (Lady Macbeth) thanked Mr. Warrington in tones so hollow and tragic, that he started back, and must have upset some of his rappee, for Macbeth sneezed thrice." Macbeth, Macbeth, Macbeth!' cries the General," indem er das Niesen imitiert (502).

Den Hass gegen falsche Sentimentalität teilt er ebenfalls mit Th. und sucht ihre Hohlheit durch drollige Spässe zu vernichten. Eines Abends hat er seine Familie und die Zwillinge ins Theater geführt, wo man ein unbedeutendes Rührstück aufführte.,,How can we help it, if during the course of the performance Mr. Lambert would make his jokes and mar the solemnity of the scene!" Er muss seine

Scherze machen, auch gegen den Protest seiner rührseligen weiblichen Begleitung, und entschuldigt sich nachher mit den Worten: "We laughed in the wrong place, and when we ought to have cried that's the truth." (501.) Aber trotz aller Neckereien herrscht innige Liebe zwischen ihm und seiner Familie. Seine Liebe zu seinen Kindern ist sogar etwas egoistisch; er will seine Töchter nicht von sich lassen und ist ärgerlich über die Liebe Harrys zu Hetty. Hassen will er seine Schwiegersöhne.,,I'll hate them, madam, as your father did me," sagte er zu seiner Frau, „,and quite right too, for taking his treasure away from him“ (276.) Wie schön verscheucht hier sein allzeit wacher Humor seine augenblickliche Unlust. Das ist ja gerade das Charakteristische, dass immer und überall sein Humor durchglänzt. In all seinen Trübsalen und Widerwärtigkeiten siegt sein sonniges Gemüt. ,,In the midst of all his grief and perplexity, Uncle Lambert had plenty of humour.." (666). Zu Wohltaten ist er immer bereit. Den Ueberredungen seiner Frau, Harry aus dem Schuldgefängnis zu befreien, kann er nicht lange Widerstand leisten: „Now, as Martin Lambert requires but little persuasion to do a kind action, he, in this instance lets himself be persuaded easily enough" (425). Daraus entspringt bei ihm sogar ein gewisser Mangel an Energie, der ja so häufig bei humoristischen Charakteren anzutreffen ist. Gegen die Wünsche seiner Familie seine Stellung zu behaupten, geht über seine Kraft. The brave gentle heart, which could bear no rancour, which bled at inflicting pain on those it loved, which even shrank from asserting authority or demanding submission, was only too glad to return to its natural pulses of love and affection" (663). Die Schilderung dieses Charakters liest sich in vielen Punkten wie eine Charakterisierung Th.'s selbst. Witz und Liebe sind die hervortretendsten Eigenschaften beider. Allerdings fehlt Lambert fast jeder Zug des Satirikers Th. Er ist reiner Humorist, und deshalb erscheint er vielleicht auch manchmal als ein zu weichherziger, milder Charakter. Er ist der Vertreter des weichen, philiströsen Humors, der sich selbst belächelnden Hausväterlichkeit und Gutmütigkeit," die im Gedankenbesitz einer offenen, weiten Bildung das Leben nimmt, wie es kommt, und es mit ihrem reichen Schatz an Güte und Liebe und wohlmeinendem Scherz erhellt.

2. Pendennis.

Ein General Lambert nicht ganz unähnlicher Charakter ist der Humorist Pendennis, der Autor von den „Newcomes" und

Philip." Er erscheint als eine behagliche Natur, die sich in einer glücklichen Familie selbst zufrieden fühlt, ein hinreichendes Auskommen hat und die Welt wie ihre nähere Umgebung, gleichsam vom Fenster aus, in überlegener Ruhe, betrachtet, ihre Torheiten belächelt, aber auch mit tatkräftiger Hilfe nicht zurückhält. Wegen seiner Spottsucht, die allerdings immer gutmütiger Natur ist, wird Pen häufig von seiner Frau getadelt, die ihm öfters auch wegen seiner verstandesmässigen, etwas materiellen Lebensauffassung nicht allzu ernst zu nehmende Vorwürfe macht. Auch er ist etwas philiströs und wird sogar einige Male cynisch genannt. Aber diesen Vorwurf weist er weit von sich, und auch seine Frau nimmt ihn dagegen in Schutz. Auf eine grossherzige Rede Arthurs in den „Newcomes" sagt sie: „I like to hear you speak so... People say that you are always sneering, Arthur; but I know my husband better."1) Seine Scherzworte sind nie verletzend, und man merkt überall, dass sie aus einem guten Gemüt kommen. Er liebt es eben, überall seine Scherze auszustreuen und nennt einmal seine Kinder, auf die er etwas von dieser Anlage vererbt zu haben scheint,,,the roguish children of a facetious father." ") Ein andermal erzählt er einen Spass aus seiner Jugend und fügt hinzu : ,,I had a strong sense of humour even in those early days, and enjoyed this joke accordingly." Unbelästigt von drückenden Sorgen, in einkömmlicher Stellung, lebt er ganz wie Th. in seinen späteren Jahren ein zufriedenes, angenehmes Leben. Als wunschloser Zuschauer wandelt er durch „Vanity Fair" in humorvoll abgeklärter Stimmung. Er mustert nur die einzelnen Auslagen, und ein halb gutmütiges, halb sarkastisches Lächeln umspielt seine Lippen, wenn er hier heiteren Scherz, dort wohlverdienten Spott

ausstreut.

3. Batchelor.

Nicht als blosser Zuschauer, sondern an der Handlung selbst Anteil nehmend erscheint Batchelor, der fingierte

1) VIII. 591.

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