Lapas attēli
PDF
ePub

we

brain, and out of that honest manhood and simplicity get a result of happiness, goodness, tenderness, pity, piety."1) Nachdem er aus dem Spectator" einige Sätze citiert hat, fügt er hinzu: „Delightful kindly humour, how it lives and smiles yet, after a hundred and fifty years - with gentle sympathy with true-loving kindness, with generous laughter. "2) Der Essay Charity and Humour" ist nur ein einziger Lobhymnus auf den Humor. Wenn ich König wäre, ruft Th. aus: "I would be a good king, and give a premium to any fellow, who, for a certain number of hours, could make a certain number of my subjects laugh." 2) Den jungen kränklichen Alfred Newcome lässt er durch sein Lachen gesund werden (VIII. 100). Das männliche, herzliche roaring laughter" Philips ist es, was ihn seinem Freunde Pen doppelt angenehm macht. Melville erwähnt, dass Th. auch bei seinen Kindern den Humor sehr hoch schätzte: "Thank Evn's!"" is Th.'s expression of gratitude, both of the girls have plenty of fun and humour"" (Melv. I. 135). Ja, er versteigt sich sogar zu folgender radicalen Aussage betreffs einer Karikatur Louis Philippes: „Laughing never did harm to any one yet; or if laughing does harm, and king's majesties suffer from the exhibition of caricatures, let them suffer. Mon Dieu! it is the lesser evil of the two. Majesties are to be had any day; but many a day passes without a good joke. Let us cherish those that come.")

[ocr errors]

IV. Allgemein Charakteristisches über Th.'s Humor.

Th.'s Humor ist vorwiegend weich, naiv, zuweilen sentimental, zuweilen von überschäumender Lustigkeit und mit viel Satire vermischt. Diese Verquickung von verschiedenen Elementen hat wohl auch dazu beigetragen, dass so verschiedene Urteile über ihn vorgebracht worden sind, wie ich einige zu Anfang erwähnt habe. Dabei spricht der Umstand mit, dass die Definition des Humors noch nicht eindeutig abgeschlossen ist, und die Wirkung des Humors sowohl wie die daraus hervorgehende Beurteilung individuell verschieden ist. Doch betrachten wir zunächst das Verhältnis von Th.'s Humor zur Satire. There is hardly a piece that

1) VII. 486.

2) XIII, IXX.

[ocr errors]

is not more or less funny, hardly a piece that is not satirical." 1) In der Tat findet sich kaum ein grösseres Werk Th.'s, das ganz frei von Satire wäre; ja, in seinen Jugendwerken überwiegt die Satire unstreitig. Das kann jedoch nicht genügen, Th. den Charakter als Humoristen ganz abzusprechen, denn Humor und Satire berühren sich in der Praxis gar häufig, wenn sie auch begrifflich scharf getrennt sind. (Vergleiche Punkt III!) Auch bei Aristophanes, bei Fielding und anderen ist der Humor mit der Satire aufs engste verknüpft, und die Satire sowohl wie der Humor können einander wechselseitig nicht entbehren, ohne die Gefahr einseitig zu werden. Ja, das Mischungsverhältnis beider ist kein zufälliges oder willkürliches, sondern in einem jeden Fall durch das Objekt einerseits und andererseits durch die Stellung des Subjekts zu demselben genau bestimmt."2) Nun ist Th. Realist. Im Vorwort zu Pendennis hat er es als seine Aufgabe hingestellt, einen Menschen zu zeichnen, wie man ihn seit Fielding in der Literatur nicht mehr dargestellt habe. Sein Grundsatz ist:

[ocr errors]

ruat caelum to tell the truth.") Es ist aber dem Humor eigen, da er vom Wohlwollen eingegeben ist, die Dinge in zu günstigem Lichte zu sehen, in zu vorteilhaftem Sinne zu beurteilen. Dazu kommt die Gefahr, die bei Th.'s weichem Gemüt besonders gross ist, einer zu grossen Milde und Begünstigung des Rührenden zu verfallen. Das kann nur vermieden werden durch genügenden Zusatz „von der schärfenden und klärenden Satire, um ihn (den Humor) vor Zerflossenheit zu schützen und ihm so die künstlerische Würde zu bewahren."4) Aus diesen Gründen wohl und weniger wegen Verbitterung seines Gemüts vermischt Th. seinen weichen Humor mit der schärfenden Satire. Auch nennt er seine satirische Darstellungsweise eine Maske, worunter er sein weiches und mitfühlendes Gemüt verbergen will. Sagt er doch selbst: If you are grati, I am gratior. Such tokens of regard and sympathy are very precious to a writer like myself, who have some difficulty still in making people understand that under the mask satirical there walks about a sentimental gentleman, who means not unkindly to

1) Troll. 169.

2) Baumgarten 108.

3) II. 344.

any mortal person."1) Seine ersten Jugendschriften haben ihn später gereut, und in einem Schreiben an Bulwer hat er direkt sein Bedauern ausgesprochen über jene Pamphlete, die er gegen ihn gerichtet hatte. In seinen späteren Werken wird seine Satire seltener und milder und verliert ganz ihren persönlichen Charakter. Nicht Fehler einzelner Menschen oder einzelner Epochen greift er an, sondern allgemein menschliche Schwächen. Auch will er nur den wirklich Bösen treffen und findet andrerseits das Gute auch dann, wenn es durch einen nicht einwandfreien Lebenswandel verdeckt ist, und die meisten seiner schlechten Personen zeigen doch immer den einen oder andern edlen Zug. Auch lässt er häufig eine satirische Schilderung in eine humoristische ausklingen, indem er uns einen Blick in sein liebendes, mitfühlendes Herz werfen lässt, ein Verfahren, das ihm so recht eigentümlich ist und seinem Humor einen ganz eignen Reiz gibt. So endet die satirische Beschreibung der „Miss Meggot" in „Perkins's Ball" mit folgenden humorvollen Worten: Do go my dear friend I don't mean to ask her to marry, but to ask her to dance. Never mind the looks of the thing. It will make her happy; and what does it cost you? Ah my dear fellow! take this counsel: always dance with the old ladies — always dance with the governesses. . . . cf. das Seite 14 angeführte Citat) Auch der Szene The Dormitories" wird der satirische Zug genommen durch das Mitleid, das die Schilderung in uns erregen muss.

[ocr errors]

Ein anderer für Thackerays Humor charakteristischer Zug ist der plötzliche Wechsel von Pathos und Posse, von Traurigkeit und Lustigkeit, von Weinen und Lachen. Mitten in den heitersten, von lautem Lachen begleiteten Szenen bricht er plötzlich ab, wirft eine oder zwei Bemerkungen hin, die unsere Stimmung direkt umdrehen und uns oft zu Tränen rühren. Man betrachte die zuletzt angeführten Beispiele auch unter diesem Gesichtspunkt. Er selbst sagt vom Humor: „It is an irresistible sympathiser; it surprises you into compassion: you are laughing and disarmed, and suddenly forced into tears.") Die schallende Heiterkeit von „Rebecca und Rowena"

1) VI. XXXVII.

2) IX. 17.

wird unterbrochen durch eine melancholische Szene und folgende Apostrophe: "Ah, my dear friends and intelligent British public, are there no others who are melancholy under a mask of gaiety and who, in the midst of crowds, are lonely. Liston was a most melancholy man; Grimaldi had feelings; and there are others I wot of: but psha! - let us have the next chapter." 1) Eine heitere Erzählung aus Our Street" enthält die rührende Zwischenbemerkung: Dear little Fanny Dixon! she was like a little chirping bird of Paradise. It was a shame that storms should ever ruffle such a tender plumage. Well, never mind about sentiment.")

[ocr errors]
[ocr errors]

Thackeray liebt es, um dieselbe Wirkung hervor zu bringen, Personen von verschiedenem Charakter einander gegenüber zu stellen, z. B. James Binnie und Colonel Newcome. Am ersten Morgen nach seiner Ankunft in London erhebt sich Binnie ziemlich früh, um den Colonel, der ebenfalls ein Frühaufsteher ist, zu besuchen. Unterwegs rennt er mit einigen verschlafenen Kellnern zusammen, stolpert über die Putzeimer der Hausmädchen, tritt dann as brisk and rosy about the gills as Chanticleer" in Newcomes Zimmer ein und ruft ihm einen lauten Morgengruss zu. Aber "Hush," sagte der Colonel und legte seinen Finger an den Mund, „advancing towards him as noicelessly as a ghost.“

"What is in the wind now?" asks the little Scott; "and what for have ye not got your shoes on?"

"Clive's asleep," says the Colonel, with a countenance full of extreme anxiety.

"The darling boy slumbers, does he?" said the wag; "mayn't I just step in and look at his beautiful countenance whilst he's asleep, Colonel?"

"You may if you take off those confounded creaking shoes," the other answered quite gravely: and Binnie turned away to hide his jolly round face, which was screwed up with laughter.

"Have ye been breathing a prayer over your rosy infant's slumbers, Tom?" asks Mr. Binnie.

"And if I have, James Binnie," the Colonel said gravely, and his sallow face blushing somewhat, "if I have I hope I've done no harm. The last time I saw him asleep was

1) IX. 137.

nine years ago, a sickly little pale-faced boy in his little cot and now, sir, that I see him again strong and handsome, and all that a fond father can wish to see a boy. I should be an ungrateful villain, James, if I didn't if I didn't do what you said just now, and thank god Almighty for restoring him to me.”

[ocr errors]

Binnie did not laugh any more. "By George, Tom Newcome,' said he," you're just one of the saints of the earth . . ."" 1)

Auch das entgegengesetzte Verfahren, nämlich in pathetische oder rührende Scenen komische Züge einzustreuen, ist für Thackerays Humor in hohem Masse charakteristisch. Für diese Art Humor gilt besonders Jean Pauls Definition, der Humor sei ein Lächeln unter Tränen. Gerade hier, wo neben dem idealen auch der komische Hang, der im Leser immer schlummert, befriedigt wird, zeigt sich die volle Wirkung des Thackerayschen Humors. Er öffnet hier seiner Spottlust, die sich ohne das leicht an das Erhabene wagen würde, gleichsam ein Ventil, und die Hochschätzung für die positive Seite der humoristisch behandelten Szene oder Person bleibt ungestört.2)

[ocr errors]

In "The Curate's Walk" schildert er in ergreifender Weise den Besuch, den er mit Pastor Whitestock in die Wohnung einer armen Familie unternommen hat, und gibt einen Überblick über die Situation in folgenden Worten: The empty room in a dreary back-ground; the tailor's wife in brown, stalking up and down the planks talking endlessly; the solemn children staring out of the window as the sunshine fell on their faces, and honest Whitestock seated, listening, with the tails of his coat through the chair." 3)

In Pendennis" besonders sind solche Situationen ziemlich häufig. Ich erinnere an die später erwähnte Wiedersehnsszene zwischen Pen und seinem Onkel, nachdem Pen durch das Examen gefallen ist. Das Missverständnis des Onkels, der das Wort „plucking" als körperliche Züchtigung auffasst, nötigt selbst dem unglücklichen, verzweifelnden Pen ein Lächeln ab. Ebenso wird die peinliche Szene, in der der Sekundant Costigans dem Major die Herausforderung überbringen will, durch das Wiedererkennen Tathams, seines Gläubigers, und durch die dadurch veranlasste Flucht Garletts in eine äusserst

1) VIII. 89.

2) Vgl. Müller 33.

« iepriekšējāTurpināt »