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Grad P

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2439

B5

265

Purch

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Vom Leben des dramatischen Dichters Richard Brome ist nur wenig bekannt. Zuerst tritt uns sein Name in der Induction' zu Ben Jonsons 'Bartholomew Fair' entgegen, wo der 'Stagekeeper' u. a. sagt: I am looking lest the poet hear me, or his man, Master Brome1), behind the arras.' Ein Brome war demnach sicher 1614, als jenes Stück zum ersten Male aufgeführt ward, Diener bei Jonson, und der Umstand, dafs letzterer zur Bezeichnung dieses Verhältnisses das Wort 'man' wählt, läfst es gerechtfertigt erscheinen, wenn wir uns den Diener als damals mindestens im Jünglingsalter stehend denken und somit seine Geburt bereits in das vorhergegangene Jahrhundert setzen. Die Identität dieses Dieners mit dem dramatischen Schriftsteller ergiebt sich nun, wie aus Richard Bromes eigenen Äufserungen, so auch aus vielen Zeugnissen seiner Zeitgenossen. Einige Verse, die Ben Jonson selbst zur Empfehlung des Bromeschen Stückes "The Northern Lass' schrieb, tragen die Überschrift: "To my old Faithful Servant and (by his continu'd vertue) my loving Friend, the Author of this Work, Mr. Richard Brome', und im Gönnertone hebt der grofse Mann an:

'I had you for a Servant, once, Dick Brome,
And you perform'd a Servant's faithful parts;
Now, you are got into a nearer room
Of Fellowship, professing my old Arts,

And you do doe them well, with good Applause,
Which you have justly gained from the Stage,

1) Dies ist die gewöhnliche Schreibung; daneben findet sich Broome und Broom.

By observation of those Comick Lawes

Which I, your Master, first did teach the Age.
You learn'd it well, and for it serv'd your time,

A Prenticeship: which few do now adays' . . . .2)

Dafs hier Ben Jonson sich mit grofsem Selbstbewufstsein als denjenigen hinstellt, der dem Zeitalter zuerst die Gesetze des Lustspiels gezeigt habe, wird mit Recht getadelt3), ist aber für uns zunächst Nebensache; auch an den schulmeisterlichen Ton, der in diesen Zeilen erklingt, wird niemand sich stofsen, der da bedenkt, dafs ein solcher Ton dem guten Ben nicht blofs jüngeren Schriftstellern gegenüber fast zur zweiten Natur geworden war.4). Jedenfalls enthält jene Empfehlung des Lobes genug: ein anerkannter Meister erklärt den Jünger für einen nicht unwürdigen Genossen ein Lob, das um so schwerer wiegt, als Jonson, wie aus den übrigen Versen der Empfehlung sich ergiebt, es sehr übel vermerkte, wenn Ungelehrte sich mit Stückeschreiben befafsten. - Jene Zeilen gestatten die Annahme, dafs Brome, wenigstens in der späteren Zeit seines Aufenthaltes bei Ben Jonson, nicht ein Diener im gewöhnlichen Sinne des Wortes gewesen ist, sondern dem Meister mehr als eine Art Amanuensis zur Seite gestanden hat, der aus des Dichters lehrreicher Unterhaltung Nutzen zu ziehen verstand. Wenn dem

2) The Dramatic Works of Richard Brome, containing fifteen Comedies now first collected. London 1873. Vol. II, p. XI, und Vol. III, p. IX.

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3) Biographia Dramatica, or, a Companion to the Playhouse : containing historical and critical Memoirs By David Erskine Baker, Esq. A new Edition. London 1782. 2 vols. Vol. I. Dieses Werk werde ich auch künftig immer an Stelle Allibones citieren, der hierbei im wesentlichen auf der Biogr. fusst.

4) The Dramatic Works of Richard Brome, Vol. II. Dort heifst es in dem Vorworte 'To the Readers' treffend: 'We have here prefixt Ben Johnson's own testimony to his Servant our Author; we grant it is (according to Ben's own nature and custome) magisterial enough; and who looks for others, since he said to Shakespear I shall draw envy on thy name (by writing in his praise) and threw in his face small Latin and less Greek.

ungeachtet manche Leute, zumeist wohl Concurrenten, den vormaligen Stand Bromes nicht vergessen mochten und selbst in weit späterer Zeit geflissentlich an diesen Stand erinnerten, in der Meinung und mit der Absicht, dadurch des Autors Wert herabzusetzen, so ward, und sicherlich mit Recht, von andrer Seite darauf hingewiesen, dafs Brome für Jonson mehr als ein blofser Diener, und Jonson für Brome noch etwas andres denn ein blofser Herr gewesen sei.) Brome selbst war weit entfernt, durch den Gedanken an jenes Verhältnis sich gedemütigt zu fühlen; er erkannte das Verdienst, welches Jonson sich in jenen Versen zuschreibt ihn in die dramatische Dichtkunst eingeführt zu haben. - oft und willig an, und nie spricht er von dem älteren Dichter ohne das Gefühl dankbarer Verehrung. Dabei ist denn Ben Jonson für Brome überhaupt die höchste Autorität auf dem Gebiete des Dramas. Deshalb sagt er mit Stolz im Prologe zu "The City Wit' von dieser seiner Komödie:

'It was written, when

It bore just Judgment, and the seal of Ben',

und als er des Lords von Newcastle Lustspiel 'The Variety' beurteilen soll, schreibt der Schüler Jonsons u. a.:

'I would depose, each Scene appear'd to me

An Act of wit, each Act a Comody,

And all was such, to all that understood,

As knowing Johnson, swore By God 'twas good.")

An einer andren Stelle rühmt er seinen Meister mit den Worten:

5) The Dramatic Works of Richard Brome, Vol. II, in der Vorrede 'To the Readers' : 'And yet there are a sort (one would wonder there should be) who think they lessen this Author's worth when they speak the relation he had to Ben. Johnson. We very thankfully embrace the Objection, and desire they would name any other Master that could better teach a man to write a good Play.'

6) Diese Beurteilung ist dem (1658 veröffentlichten) Bromeschen Stücke 'The Weeding of the Covent-Garden, or the Middlesex Justice of Peace' vorgedruckt; s. The Works of Richard Brome, Vol. II, wo dieses Lustspiel an dritter Stelle steht.

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