Einleitung zum Properz. Über das Leben und die Schicksale des Sextus Propertius, des gröfsten der römischen Elegiker1), ist uns nur sehr wenig überliefert; das meiste mufs seinen eigenen Gedichten entnommen werden. Nicht einmal der vollständige Name des Dichters ist uns bekannt, wir wissen nur, dafs sein Vorname Sextus, sein Geschlechtsname Propertius war, da ein zweiter Geschlechtsname Aurelius, der ihm in einigen Handschriften und älteren Ausgaben beigelegt wird, unmöglich ist2). Dafs er aus Umbrien herstammt, ergiebt sich aus I, 22, 9 f. (Nr. I): Proxima supposito contingens Umbria campo Me genuit terris fertilis uberibus, dafs er zu Asisium) oder auf dem väterlichen Gute) in der entnehmen. Zu Asisium, dem heutigen Assisi, wo väterliche Verwandte angesehene Ämter) bekleideten, ist das Geschlecht auch inschriftlich) bezeugt, doch scheint es nicht gerade berühmt oder reich gewesen zu sein). In dieser Landschaft Italiens wurde der Dichter zu der Zeit geboren, als der Bürgerkrieg zwischen Caesar und Pompeius wütete, genau freilich können wir das Jahr seiner Geburt nicht festsetzen, nur aus einzelnen Angaben ungefähr erschliefsen. Besonders kommen hier, wie für Tibull, so auch für Properz die bekannten Verse des Ovid trist. IV, 10, 51 ff.: Vergilium vidi tantum. nec amara Tibullo Tempus amicitiae fata dedere meae. Jacoby, Anthologie. III. 2. Aufl. 1 |